Es war ein sonniger Nachmittag, als am 9. September 1939 plötzlich Maschinengewehrsalven den Himmel über Rohrbach zerrissen. Viele Menschen liefen auf die Straßen, blickten nach oben und wurden Zeugen eines dramatischen Luftkampfes. Deutsche Abfangjäger vom Typ Messerschmitt ME 109 schossen eine französische Bloch 200, die als Aufklärungsflugzeug unterwegs war, in Brand. Wenige Augenblicke später stürzte die Maschine über der Mattenfabrik Hauck in der Spieser Straße ab.
Die französische Besatzung – Eugène Delozanne, Marcel Joly, Jean Charreires, Guillaume Petton und Jean Gaillières – kam ums Leben. Ihre sterblichen Überreste wurden noch während des Krieges in die Heimat überführt. Doch auch Rohrbach selbst blieb nicht verschont: Der erst neunjährige Edgar Hauck wurde von herabstürzenden Wrackteilen getroffen und unter den brennenden Trümmern gefunden. Er gilt als das erste zivile deutsche Opfer in der Region. Kaum ein anderes Schicksal verdeutlicht die grausame Sinnlosigkeit des Krieges eindringlicher.
Um diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, laden die Rohrbacher Heimatfreunde am Sonntag, 12. Oktober 2025, um 14.30 Uhr in ihre Räume im Bürgerhaus Rohrbach ein. Ein Vortrag erinnert an den Luftkampf und seine Opfer. Anschließend besteht für Interessierte die Möglichkeit, die historische Unglücksstelle gemeinsam aufzusuchen.
Die Heimatfreunde möchten mit dieser Veranstaltung nicht nur ein Stück Ortsgeschichte lebendig halten, sondern zugleich mahnen: Kriege hinterlassen immer Leid, Zerstörung und Opfer.